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Wir über uns. Der Anfang und seine Gründe.

Es fing eigentlich schon damit an, dass wir einen Bauernhof suchten, den wir sanieren wollten, um ihn später als Alterssitz zu nutzen. Als wir dann den Radbrunnenhof erworben hatten, war das auf dem Grundstück ruhende Brennrecht eine Dreingabe, die an die winterlichen Besuche im bäuerlichen Anwesen der Vorfahren erinnerte.

Köstliches, selbst gebackenes Brot mit „Hausmacher Worscht“, oder kuhwarme Milch mit „Riwwelkuuche“ waren der überreichliche Lohn für die gelegentliche Mithilfe beim Befeuern und Entleeren der Destillieranlage im sparsam eingerichteten, aber immer warmen Brennhaus. Nach dieser „Arbeit“ drängte es alle Vettern und Basen; denn in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg waren die Lebensmittelkarten oft das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt waren. Zudem waren die Brenntage, der eigentliche Brennvorgang und karge Äußerungen des Großonkels wie „heit laafter awwer guhd“ oder „jetzert schtinkter nimmi“, für die Kinder etwas Unerklärliches. Das uns unverständliche Getuschel der Erwachsenen „ war bei dehr schunn de Zoll?“ oder „was saache mer dann, wann de Zoll kummt?“ oder „des deedschd besser net melde“ verstärkte den Eindruck des geheimnisvollen Tuns.

Diese nachhaltigen Kindheitserinnerungen und spätere, eigene Erfahrungen in der von einem Urgroßvater gegründeten, heute noch existierenden Abfindungsbrennerei in der Vorderpfalz waren maßgebliche Gründe für unsere Absicht, im historischen Ambiente des sanierten Brennhauses althergebrachte Verfahren zu probieren und dafür eine Brennanlage einzusetzen, die auch schon fast hundert Jahre auf dem Buckel hatte. Zurückblickend wollen wir gern zugeben, dass der Rat eines Freundes, den Brennkessel mit einem Wasserbad ummanteln zu lassen und den vorsintflutlichen Wasserkühler durch eine thermostatgesteuerte Kühlanlage zu ersetzen, uns vor einigen Fehlern und Misserfolgen bewahrt hat.

                            
 
Außenansicht Destillerie; gebaut etwa1850                         Innenansicht Destillerie mit Brennanlage                     Brennanlage saniert und mit
                                                                                        (Baujahr etwa 1920) und                                            Wasserbad Ummantelung
                                                                                        thermostatgesteuertem Röhrenkühler                          versehen
                                                                                        (Baujahr 1999)

 

Wir destillieren. Der Anspruch und seine Verwirklichung.

Als es dann endlich soweit war, daß wir die Anlage in Betrieb nehmen konnten, hatten wir kein eigenes Material zum Destillieren; denn 1991 gab es weder auf unseren Streuobstwiesen noch andern Orts nennenswerte Obsternten. In unserer Not, das Brennrecht drohte zu erlöschen, stellte uns ein Freund Weintraubentrester zur Verfügung.

Die gute Expertenbeurteilung unserer ersten Versuche machte uns mutig, experimentierfreudig und anspruchsvoll. Inzwischen verwenden wir nur kelterfrischen Trester aus Weintrauben mit hohen Oechslegraden. Das Material wird sortentypisch vergoren und sehr bald nach Abschluss der Gärung ebenso sortentypisch doppelt (Rohbrand und Feinbrand in zwei separaten Arbeitsgängen) gebrannt. Die Beigabe von Zusätzen lehnen wir ab, weil wir wissen, dass die Freunde unserer Destillate diese Vorgehensweise honorieren.

Durch die strikte Befolgung solcher Grundsätze erhalten wir von Jahr zu Jahr wechselnde, aber stets geringe Mengen für Vergärung und Destillation. Es kommt auch hin und wieder vor, dass wir auf die Verwendung einzelner Trestersorten verzichten und so in Kauf nehmen, dass unsere Abnehmer nicht jedes Jahr die von ihnen bevorzugte Sorten unseres Tresterbrandes beziehen können.

Ähnliches gilt für Auswahl, Vergärung und Destillation von Kernobst und Steinobst. Bei unserer Suche nach dem besten Destillationsmaterial haben wir festgestellt, daß aus den Streuobstwiesen stammende, traditionelle Sorten, die den modernen Konsumgewohnheiten oft nicht mehr folgen können, ausgezeichnete Destillationsergebnisse bringen. So verarbeiten wir seit einigen Jahren den Rheinischen Bohnapfel, den Gravensteiner, und Rainzwetschgen. Wir verwenden nur unbehandelte, hoch reife Früchte aus Streuobstwiesen in unserer unmittelbaren Umgebung. Sie werden sorgfältig verlesen, gereinigt, zermahlen, sofort danach eingemaischt und ohne Zusätze vergoren. Auch bei der sich gleich nach Gärende anschließenden zweimaligen, schonenden Destillation verzichten wir auf Zusätze.

Diese selbst gewählten, von uns als qualitätsentscheidend angesehenen Zielsetzungen können nur in besonders guten Obstjahren verwirklicht werden, wobei wegen der zeitraubenden, strengen Auslese auch dann die für Vergärung und Destillation geeigneten Mengen noch recht bescheiden bleiben.

   

Wir füllen ab. Die Destillate und ihre Eigenarten.

Was etwa zwei bis drei Monate nach der Weinlese bzw. nach der Obsternte destilliert wurde, - auch die schneller gärenden Maischen brauchen bei uns dafür mindestens sechs Wochen, - ist noch lange nicht trinkfertig.

Der gute Mittellauf, sorgfältig separiert vom fuseligen Vorlauf und vom weniger gut duftenden Nachlauf, gelangt zunächst in Glasbehälter, weil so die von uns gewünschte längere, aber geschmacksneutrale Reifezeit gesichert ist.

Obwohl der hellgelbe bis dunkelbraune Farbton und der leichte bis schwere Gerbsäuregeschmack holzfaßgereifter Destillate durchaus reizvoll ist, sehen wir davon ab. Wir verlassen uns darauf, dass die sortentypischen Eigenschaften unserer Destillate durch die geschmacksneutrale Lagerung besser zur Geltung kommen.

Nach Abschluss der Lagerzeit müssen die gereiften Brände auf Trinkstärke gebracht werden Wir sitzen dabei in kleinem Kreis zusammen und diskutieren über Geschmack und Duft von Proben unterschiedlicher Trinkstärke. Das Ergebnis unseres Meinungsaustausches ist dann ein Destillat, dessen Duftvarianten und dessen Geschmack angenehm zusammenklingen. Die diesem Ergebnis zugrunde liegenden Volumen-Prozente variieren von Sorte zu Sorte und manchmal auch von Jahr zu Jahr bei der gleichen Sorte. Solche Unterschiede erscheinen uns weniger wichtig als die Harmonie von Duft und Geschmack.

Wir verkaufen. Im Radbrunnenhof oder per Versand

In aller Regel besuchen uns die Kunden, um im persönlichen Gespräch und beim Probieren, (wofür wir immer Zeit haben), die gerade vorrätigen Destillate zu begutachten. Wir schicken Ihnen aber auch gern die aktuelle Preisliste

Besuchen Sie uns oder mailen Sie. Wir freuen uns auf Kontakte.


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